Der Oberlochauerbach – sein Verlauf und seine „Hochwassergeschichte“
Im Rahmen des hochwassersicheren Ausbaus des Oberlochauerbachs darf man das kleine Gerinne, das eigentlich im Ort selbst kaum einsehbar und deshalb auch nicht bekannt ist, doch einmal kurz vorstellen.
Seine Quelle hat der Oberlochauerbach rund 200 Meter oberhalb des früheren landwirtschaftlichen Anwesens des Pflegeheimes Jesuheim in Oberlochau. Das Bächlein mit einer Gesamtlänge von nur rund 1,2 Kilometer fließt dann unter der Pfänderstraße durch, an der Rückseite des Pflegeheims Jesuheim vorbei Richtung Spehler.
Unterirdisch durch den Ort
Noch oberhalb des Anwesens Rupp beginnt die Verrohrung des Gerinnes. Ungesehen fließt das Wasser dann unterirdisch in einem „Kanalstrang“ am Alten Schulhüsle vorbei, unter der Landesstraße L 1 durch, weiter durch das Schulzentrum und die Schulsportanlage und kommt erst am Ende des Fuß- und Radweges im Bereich der neuen Wohnanlage Seedomizil rund zehn Meter vor dem Fußgängerübergang an der L 190 ganz kurz als „Oberlochauerbach“ wieder zu Tage.
Dann geht es wieder hinein ins Rohr, unter der L190, der ÖBB-Trasse und dem Bodenseeradwanderweg durch, und er bleibt auch auf den letzten Metern bis zu seiner unscheinbaren Mündung in den Bodensee unter dem Erdreich der Badeliegewiese versteckt.
Schwere Schäden bei Hochwasser
Zur Katastrophe wird das „Wässerchen“ bei Starkregen und den damit verbundenen Hochwasserereignissen. Dann nämlich kommt der unscheinbare Oberlochauerbach streckenweise „oberirdisch“ daher. Zusammen mit dem Oberflächenwasser der Jesuheim-Rodel-Wiese setzt er Tiefgaragen im Ort unter Wasser, die Landstraße L 1 bei der Firma „data mobile – Thomas Vogler“ im Kugelbeer oder der Schulplatz der Volksschule wird zum großen künstlichen See. So geschehen im Besonderen beim letzten Hochwasser im Jahr 2010.
Damals sind auch die Kellerräumlichkeiten der Mittelschule wie auch die Mehrzweckhalle im Untergeschoß der Sporthalle vollgelaufen. Alles musste mit großem finanziellem Aufwand erneuert werden.
Und auch die Landesstraße L 190 beim Fußgängerübergang zum See war aufgrund der Wassermengen von Oberlochauerbach und dem benachbarten Kugelbeerbach nicht mehr passierbar, das Wasser stand hier rund einen Meter hoch. Der Oberlochauerbach-Durchlass war viel zu klein, der Weg in den See war durch die Bahntrasse versperrt.
Hochwasserschutzprojekt in Arbeit
Das mehrjährige Hochwasserschutzprojekt „Ausbau Kugelbeerbach und Oberlochauerbach“ mit einem Gesamtkostenaufwand von rund zwei Millionen Euro, eine Initiative der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Vorarlberg in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Lochau, wird in Zukunft solche Katastrophen zu verhindern helfen.
Bericht + Bilder: Manfred Schallert