BerichteBerichte HörbranzBerichte Leiblachtal

Schulterschluss für Großprojekt SchulcampusInvestitionen in modernen Bildungsstandort markieren Meilenstein

Hörbranz.
Es war wohl eine historische Sitzung am 13. März, als die Gemeindevertretung nach dem gekürten Siegerprojekt aus dem Architekturwettbewerb einstimmig grünes Licht zum Generalplanervertrag „Schulcampus“ gab.
In gewisser Weise ein Jahrhundertprojekt, das die Schaffung einer zeitgemäßen Infrastruktur in Etappen für die Bildungseinrichtungen sowie den Neubau einer Doppelturnhalle vorsieht. Durch das Büro Walser + Werle Architekten erfolgte 2020 eine umfassende Studie zur Zukunft der Schulen. Ziel war es, die Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer zu erheben und zu prüfen, ob am bestehenden Standort ein neuer Schulcampus mit dem konzipierten Raumprogramm zur Umsetzung gelangen kann. „Es gibt mehrere dringende Erfordernisse und Faktoren sowie einen klaren Handlungsbedarf“, gab Bürgermeister Andreas Kresser zu verstehen.


Siegerprojekt weiterentwickeln
Neben der Errichtung der Turnhalle geht es um nötige Zubauten bei der Mittelschule mit der Schaffung von adäquaten Räumlichkeiten u.a. für die SchülerInnenbetreuung. Zudem bildet die Erweiterung der Volksschule mit einem neuen Baukörper sowie die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Bestandes Schwerpunkte des Großprojektes. Zum Ende des letzten Jahrs kürte die Fachjury aus 17 Einreichungen ein Siegerprojekt aus dem Architekturwettbewerb, das auch der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Nutzbarkeit und Wirtschaftlichkeit sowie die Flexibilität standen dabei im Fokus. Nun gehe es darum, das Projekt in Etappen laufend weiterzuentwickeln. Das Siegerprojekt bildet dabei die Grundlage für den Vorentwurf. „Es ist unsere Aufgabe als Schulerhalter, einen zeitgemäßen Bildungsstandort zu gewährleisten. Aufgrund der Kosten ist genau zu prüfen, was wirklich gebraucht wird oder wo der Rotstift aufgrund der Prioritäten anzusetzen ist“, brachte es der Vorsitzende auf den Punkt.


Generalplanung beschlossen
Zuletzt hatte sich der Gemeindevorstand einstimmig für das Modell der Generalplanung ausgesprochen. Für die Marktgemeinde ist dabei das Risiko kleiner, da es bei den Entwicklungsprozessen einen Ansprechpartner gibt. Auch die regionale Wertschöpfung ist damit sichergestellt. Alle beigezogenen Fachbüros haben ihren Sitz in Vorarlberg. Vertragspartnerin ist als Wettbewerbssieger die Arbeitsgemeinschaft „Steiner Benigni ZT GmbH“ und „Caspar Wichert Architektur ZT“, die bereits die nötigen Angebote für die Fachplaner, die Projektsteuerung und die öffentliche Bauaufsicht eingeholt hat. Die detaillierte Entwicklung des großen Vorhabens soll dann in einer Arbeitsgruppe vorangetrieben werden.


Fördervolumen stützt Finanzierung
„Wichtig ist ein Gesamtkonzept und keine Insellösung am Standort, sodass auch künftig Erweiterungen möglich sind“, leitete Bgm. Kresser zum finanziellen Aspekt über. Der Meilenstein „Schulcampus“ auf Basis des Wettbewerbsentwurfs wird in der ersten groben Kostenschätzung mit einem Investitionsvolumen von rund 44 Mio. Euro (brutto) geschätzt. Für alle Gemeindeverantwortlichen ist damit auch klar, dass in der Weiterentwicklung alles nochmals auf Notwendigkeit zu prüfen ist und es Optimierungen bedarf. Grundsätzlich ist nach aktuellem Stand vorgesehen, das Projekt in fünf Etappen zu realisieren. Großzügig fallen die Förderungen von Seiten des Landes Vorarlberg aus. Die Verantwortlichen rechnen mit etwa 45 Prozent an Förderleistungen, was die Finanzierung für die Marktgemeinde enorm erleichtert.


Dringlichkeit der Umsetzung
Claudia Estermann als Expertin für Vergabemodalitäten unterstrich, dass die wirtschaftliche Lösung und somit die Förderbarkeit der Kosten elementar seien. „In erster Linie geht es um das Interesse der Marktgemeinde in einem Projekt mit Weitblick“, so Estermann, die auf das erfahrene Planerteam mit Erfahrung im Schulbau verwies. Die Leitungen von Volks- und Mittelschule pochten auf die Dringlichkeit der Projektumsetzung, da die in der Vergangenheit schon bedeutende Agenda vor ein paar Jahren leider vertagt wurde. „Ein moderner Schulcampus ist ein Ort des Lernens und Wohlfühlens und der Entwicklung“, so Birgit Giesinger (Volksschule), die die Chancen für ein innovatives Projekt mit zeitgemäßen Bildungsstandards und einem sozialen Treffpunkt im Zentrum sah. „Ohne Mut und Elan wäre die Schule im Jahre 1955 wohl auch nicht in der gegebenen Form gekommen“, so Giesinger.


Standortfaktor
Die Weiterentwicklung der Bildungseinrichtungen in der Dorfmitte ist auch Gabi Fink, Schulleiterin der Mittelschule, ein Herzensanliegen. „Es ist nun wirklich höchst an der Zeit, den Plänen auch ein Gesicht zu geben“, resümierte die Direktorin der Mittelschule. Für Teile des Betriebes – darunter eine tragfähige SchülerInnenbetreuung – würden gemäß den heutigen Standards die Räume fehlen, oder sie müssten angemietet werden, so Fink weiter. „Die Investitionen in eine zukunftsfähige Infrastruktur sind nicht nur ein Standortfaktor, sondern bilden auch einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen“, bilanzierte die Direktorin in Anlehnung dessen, dass Kinder und Lehrkräfte gleichermaßen dem Projekt ein Gesicht geben würden.


Gestalterische und finanzielle Verantwortung
Den Handlungsbedarf für einen Bildungsstandort der Zukunft sahen alle Anwesenden und sind sich einig, dass nur Notwendigkeiten und kein Luxus auf das Notwendigste zur Umsetzung gelangen dürfen. Auch allen klar ist die finanzielle Verantwortung für eine Vielzahl an Dienstleistungen und Projekten der Gemeinde. Eine mutige Entscheidung für die Zukunft mehrerer Generationen von Hörbranz war es allemal, als die Gemeindevertretung als Schulerhalter einstimmig grünes Licht zur Generalplanung gab. Bürgermeister Kresser dankte nach der Abstimmung sichtlich erleichtert der Gemeindevertretung für dieses klare gemeinsame Bekenntnis zu einer Schule, die auch den Anforderungen der Zeit gerecht wird.


In Wort und Bild: Der Stream zur 27. Sitzung der Gemeindevertretung Hörbranz mit dem historischen Beschluss kann über die Gemeindehomepage www.hoerbranz.at nachgesehen werden.
Rückfragen zum Text direkt bei Bürgermeister Andreas Kresser unter Telefon mobil 0676 885 958 100 oder 05573 82222 – 100 sowie per Mail andreas.kresser@hoerbranz.at.


Bildnachweise: Handout Marktgemeinde Hörbranz

  • Modell Siegerprojekt sowie Etappenplan als Anlage
  • Bildungsstandort im Hörbranzer Dorfzentrum
  • Volksschule Hörbranz am unteren Kirchplatz
  • Volksschule mit Innenhof I Mittelschule und Musikschule Hörbranz
  • Alte Turnhalle am Schulstandort

Bericht + Bilder: Gemeinde Hörbranz

Zeige mehr

ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"