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Wanderausstellung „150 Jahre Mobilität in Vorarlberg“ zu Gast in Lochau

Station am Bahnhof Lochau-Hörbranz machte im August der historische Postwagen des Vereins Pro Bahn Vorarlberg. Zahlreiche interessierte Besucher nutzten die willkommene Gelegenheit, sich hier über „150 Jahre Mobilität in Vorarlberg“ zu informieren.

Im Mittelpunkt der Wanderausstellung zum stolzen Jubiläum standen die umfassende Geschichte der im Jahre 1872 eröffneten damaligen k.k. Vorarlbergbahn sowie die historische Entwicklung des Eisenbahnwesens in Vorarlberg während der letzten 150 Jahre. Texte, Bilder und Filme präsentierten neben der technischen Entwicklung auch die sozialen und wirtschaftlichen Einflüsse der Eisenbahn auf die Entwicklung Vorarlbergs.

Organisiert wurde die Ausstellung vom Verkehrsverbund Vorarlberg und dem Verein Pro Bahn Vorarlberg mit dem Obmann Markus Rabanser aus Lochau, eingerichtet durch den Historiker Christof Thöny.

Aus der Geschichte rund um den Bahnhof Lochau-Hörbranz

Da scheint auch ein Blick in die Geschichte rund um die Bahnverbindung von Bregenz nach Lindau mit dem Bahnhof Lochau-Hörbranz im Mittelpunkt nicht uninteressant. Aus den spärlichen Aufzeichnungen konnten schon vor Jahren durch den Leiblachtaler Historiker Willi Rupp noch einige Fakten samt historischen Bildern zusammengetragen werden. Dies wurde in der Folge auch in verschiedenen Veröffentlichungen dokumentiert.

Eröffnung der Strecke Lochau-Bludenz

Das Jahr 1872 brachte die Fertigstellung und Inbetriebnahme der k.k. Vorarlbergbahn. Der erste Festzug befuhr die Strecke Lochau-Bludenz am 30. Juni 1872, dies mit einer Dampflokomotive, die auf den Namen „Bregenz“ getauft worden war. Tags darauf erfolgte mit 1. Juli 1872 der offizielle Bahnbetrieb in Vorarlberg. Ins benachbarte „Ausland“ ging es aber erst am 20. Oktober 1872, denn an diesem Tag wurde die Strecke von Lochau nach Lindau eröffnet.


Der Bahnhof „Lochau“ als Haltestation

1874 entstand das erste Bahnhofsgebäude als Haltestation „Lochau“. Im Frühjahr 1897 urgierte man im Leiblachtal die Erweiterung des Bahnhofes Lochau durch ein zweckmäßiges Frachtmagazin zur Hebung des volkswirtschaftlichen Wohles der betreffenden Gemeinden, und ab dem 1. November 1911 wurde vom Postamt Lochau zum Bahnhof Lochau ein sogenannter „Bahnhofgang“ eingeführt, um die direkte Postableitung von Briefen und Expressfrachtstücken in Richtung Bregenz zu ermöglichen.

Namensänderung im März 1929

Mit Bescheid vom 15. März 1929 wurde der Wunsch der Gemeinde Hörbranz nach der Änderung des Namens der Bahnstation Lochau in „Lochau-Hörbranz“ vom Bundesministerium für Handel und Verkehr vollzogen. Dem ging aufgrund der ablehnenden Haltung der Gemeinde Lochau ein reger Schriftverkehr samt harten Verhandlungen zwischen den Gemeinden mit Interventionen bis nach Wien voraus.

„Straßenbahn“ statt Buslinie

Am 15. Mai 1933 wurde auf der Strecke Bregenz-Lindau ein Triebwagen-Pendelverkehr eingerichtet, der die bestehende Buslinie Bregenz-Lindau zum Erliegen brachte. Neben den bestehenden Bahnhöfen Bregenz, Lochau-Hörbranz und Lindau wurden auf österreichischer Seite zusätzliche „Bedarfshaltestellen“ am Tannenbach (Bestand bis 24. November 1971), am Langen Stein (Bestand bis 15. Februar 1943), am „Haggen“ (Bestand bis 6. Oktober 1940) oder bei der Eisenbahnbrücke Unterhochsteg (Bestand bis 15. Mai 1939) eingerichtet.

Im Jahre 1939 wurde der Busverkehr Bregenz-Lindau jedoch wieder aufgenommen, die Haltestellen verloren ihre Bedeutung und wurden teilweise wieder aufgehoben. An die kleine Haltestelle „Tannenbach“ bei der Badeanstalt „Mili Bregenz“ können sich viele heute noch am besten erinnern.

Der erste mit einer elektrischen Lokomotive bespannte Zug zwischen Bregenz und  Lindau verkehrte am 14. Dezember 1954.

Bericht und Fotos: Schallert/BMS/OGS Lochau

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