Steinschlagschutz Klausmühle-Klausberg in Lochau Süd abgeschlossen
Mit einer gemeinsamen Begehung der Behörde und den zuständigen Sachverständigen von Bezirk und Land wurden die Arbeiten beim Projekt „Steinschlagschutz Klausmühle-Klausberg“ in Lochau Süd nun auch offiziell abgeschlossen.
Das Anlegen eines rund 620 Meter langen Bau- und Instandhaltungsweges von der Klausmühle bis hinüber zum Klausberg, welcher auch für die nachhaltige Forstwirtschaft verwendet werden kann, weiters rund 450 Laufmeter Steinschlagschutznetze mit vier Metern Höhe und sehr aufwändiger Fundierung sowie vier Steinschlagschutzdämme mit einer Höhe von 2,5 und 4,5 Metern, das sind die markanten Eckdaten dieses beeindruckenden Schutzprojektes.
Damit sind nach den gewaltigen Hochwasserkatastrophen im Jahre 2010 bzw. im Jahre 2013 die Wohnobjekte im Hangfuß südlich des Klausberges sowie die Wohnanlagen Klausmühle, Wellenau und Neue Schanze vor Steinschlag aus dem Felsverband des Pfänderstockes sowie vor den im Zuge von Starkniederschlägen ausgelösten Rutschungen langfristig geschützt.
Baubeginn im Herbst 2016
Mit Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Bregenz vom 16. Juni 2016 erhielt die Gemeinde Lochau nach intensiven Planungen und aufwendigen Verhandlungen mit den betroffenen Grundeigentümern die Bewilligungen für das Projekt „Steinschlagschutz Klausmühle-Klausberg“ des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung. Im Herbst 2016 wurde mit den Arbeiten begonnen.
Baustellenerschließung
Um den Bau samt der künftigen Instandhaltung der Steinschlagnetze zu ermöglichen, mussten im Vorfeld verschiedene Wege errichtet werden. Damit verbunden war auch die Holznutzung. Jetzt kann diese Weganlage auch zur zeitgemäßen Walderschließung verwendet werden. Denn die Waldflächen am Pfänderstock bedürfen einer dringenden Verjüngung, damit sie ihre Schutzfunktion nachhaltig erfüllen können.
Errichtung von Steinschlagschutzdämmen
Unterhalb der oberen Felswandstufe am Haggen und Oberhaggen wurden im schwer zugänglichen Steilhang von einem Bautrupp der Wildbach- und Lawinenverbauung drei Steinschlagschutzdämme aus Geotextil mit einer Höhe von rund 2,5 Metern errichtet.
Hier finden sich überwiegend kugelige Großblöcke aus der Nagelfluhkette, sogenannte Konglomerate, welche bei Starkregen mobilisiert werden können. Dazu kommen überwiegend tiefgründige Rutschungen.
Auch oberhalb des Anwesens „Wratzfeld“ wurde ein Erddamm aus Geotextil mit einer Gesamthöhe von 4,5 Metern angelegt, Dammbauwerke passen sich besser in die Landschaft ein als Steinschlagschutznetze. Leider benötigen diese jedoch mehr Platz und können aufgrund des Geländes nicht überall errichtet werden.
Steinschlagsicherung durch Stahlnetze
Oberhalb der Siedlungen wurden Steinschlagschutznetze im Umfang von 450 Metern errichtet. Die verwendeten Netztypen sind vier Meter hoch und können Energien von 1000 bis 2000 Kilojoule abarbeiten, was in etwa der Energie von 100 bis 200 Tonnen entspricht.
Auch die Fundierung dieser Netze mit Stützen und zahlreichen aufwändig einbetonierten Ankern war sehr aufwändig. Wandertaugliche Wege, Drainagen und Gerinneausbauten bildeten neben Aufforstungen und Begrünungen den erfolgreichen Abschluss.
Baukosten von rund 1.240.000 Euro
Bund, Land und Gemeinde teilen sich die Gesamtkosten für das Projekt „Steinschlagschutz Klausmühle-Klausberg“ in Höhe von 1.240.000 Euro. Das Behördenverfahren wurde im Zuge der sogenannten wasserrechtlichen Schlussüberprüfung abgeschlossen.
Bericht + Bilder: Manfred Schallert