Projekt „Hochwasserschutzausbau Oberlochauerbach“ in Lochau vorerst abgeschlossen
Mit den Bachöffnungen am Spehler bzw. im Mündungsbereich in den Bodensee wurden die Arbeiten im Rahmen des Projektes „Hochwasserschutzausbau Oberlochauerbach“ vorerst abgeschlossen. Der Durchlasses L190 wird voraussichtlich im Jahr 2022/2023 erstellt.
Bestens gelungen ist der hochwassersichere Ausbau des kleinen Oberlochauerbaches vom Spehler durch das Ortszentrum bis hinunter an den See. Jetzt fehlt nur noch der letzte Bauabschnitt mit dem Neubau des Bachdurchlasses im Bereich L190. Und wie die Abteilung Straßenbau (VIIb) vom Amt der Vorarlberger Landesregierung dazu mitteilt, muss die Erneuerung dieses Durchlasses auf das Jahr 2022/2023 verschoben werden.
Ein Bach mit rund 1.200 Metern Länge
Seine Quelle hat der Oberlochauerbach rund 200 Meter oberhalb des früheren landwirtschaftlichen Anwesens des Pflegeheimes Jesuheim. Das Bächlein mit einer Gesamtlänge von nur rund 1,2 Kilometer fließt dann unter der Pfänderstraße durch, an der Rückseite des Pflegeheimes Jesuheim vorbei Richtung Spehler.
Bachöffnung am Spehler
Hier wurde der Bach auf einer Länge von rund 150 Metern vom ehemaligen Einlaufbauwerk oberhalb des Anwesens Rupp bis zum neuen Einlaufbauwerk oberhalb des Alten Schulhüsles geöffnet. Begleitet wird das neue, renaturierte Gerinne von einem vier Meter breiten Weg, der zum oberen Schotterauffangbecken bzw. zum bestehenden kleinen Fußweg zum Pflegeheim Jesuheim führt.
Unterirdisch durch den Ort
„Unsichtbar“ fließt das Wasser dann in einem neu ausgebauten „Kanalstrang“ am Alten Schulhüsle vorbei, unter der Landesstraße L1 durch, weiter durch das Schulzentrum und vorbei an der Schulsportanlage und kommt erst am Beginn des neu adaptierten und neu beleuchteten Fuß- und Radweges im Bereich der neuen Wohnanlage Seedomizil wieder „sichtbar“ für alle zu Tage. Das hier zudem prächtig gestaltete, offene und neu bepflanzte Gerinne begeistert, vielfach auch „ohne Wasser“, die zahlreichen Benutzer.
Die Uferböschung wurde zur Magerwiese, das Gerinne selbst wurde mit lokalen Aufweitungen und Tümpel ausgebaut, dazu kommen Hochstauden wie Mädesüß, Gilbweiderich und Baldrian bei den Buhnen im Sohlbereich. Abschnittsweise sorgen Kiesrollierungen an der Bachböschung bzw. Baumstämme für Struktur und Sitzmöglichkeiten. Sträucher wie Holunder, Schneeball, Hasel oder Hartriegel sowie mittelgroße Bäume und Weidengewächse wie Traubenkirsche, Eberesche, Silberweide, Purpurweide, Mandelweide säumen das Bachbett bis zu seiner Mündung in den See ein.
Durchlässe im Bereich L190, Bahn und Radweg
Vor dem Fußgängerübergang an der L190 geht es wieder hinein ins „kleine“ Rohr, durch den noch zu erstellenden Straßendurchlass (L190) sowie durch die bereits fertiggestellten, aufwändigen, schachtförmigen Durchlässe im Bereich ÖBB-Bahntrasse und dem Bodensee-Radweg. Dann erscheint das Bächlein wieder. Auf seinen letzten, rund 74 Metern bis zu seiner Mündung in den Bodensee präsentiert es sich als nettes, naturnahes Gerinne inmitten der beliebten Liegewiese für die zahlreichen Badegäste im Sommer.
Aufwändige Bachverrohrung
Neben den naturnah gestalteten Bachöffnungen am Spehler, im Bereich der Wohnanlage Seedomizil und dem Mündungsbereich in den Bodensee wurde im Besonderen der unterirdische Ausbau im Bereich des Lochauer Schulzentrums zur besonderen Herausforderung.
Vom neuen Einlaufbauwerk am Spehler wurde der Bach zwischen dem Vereinshaus Alte Schule und dem Schulhüsle und weiter unter der L1 durch das Schulzentrum bis zum Auslaufbauwerk hinter der Sporthalle neu verrohrt. Die neue Bachverrohrung DN 1200 wurde auf einer Strecke von rund 110 Metern mittels einer Teilschnitt-Vortriebsmaschine eingebaut. Auf den restlichen 200 Metern wurde das Rohr mit einem Querschnitt von 1,2 Metern in offener Bauweise verlegt.
Über 2,5 Millionen Euro für den Hochwasserschutz
Bauherr dieses mehrjährigen Hochwasserschutzprojekt am Oberlochauerbach mit einem Gesamtkostenaufwand von rund 2,5 Millionen Euro ist die Gemeinde Lochau in Zusammenarbeit mit der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Vorarlberg. Den Großteil der Kosten übernimmt jedoch der Bund. Die Baumeisterarbeiten für die Bachausbauten werden von der ARGE Rhomberg Bau aus Bregenz und Oberhauser+Schedler Bau aus Andelsbuch ausgeführt.
Bericht und Foto: Schallert/BMS