BerichteBerichte LeiblachtalBerichte Lochau

Reichart-Treffen zum 95-Jahr-Jubiläum der Theresienkapelle am Pfänder

Zusammen mit zahlreichen Freunden, Bewohnern des Pfänderstocks und Bergwanderern feierte die große Familie Reichart das 95-Jahr-Jubiläum der Theresienkapelle am Pfänder auf 1.050 Metern Seehöhe im Gemeindegebiet von Lochau.

Eine schöne Messfeier mit Pfarrer Alois Erhart in der prächtig geschmückten Kapelle sowie die gesellige Agape im familiären Ambiente vor dem Haus standen im Mittelpunkt des hohen Geburtstages, auch im Gedenken an die seinerzeitigen Stifter Anton und Anna Reichart in Erfüllung eines Gelöbnisses zur Errichtung dieses stattlichen Kleinods.

Es sind die Nachkommen, die seit Generationen „ihre im Privatbesitz befindliche Kapelle“ liebevoll betreuen und die Erhaltung sichern. Neben vielen anderen guten Geistern waren und sind dies Uroma Anna Reichart, Oma Anna-Marietta Reichart, Tante Mechtild Reichart oder Petra Böck im Besonderen. Mit Kilian Böck und Julian Reichart steht bereits die nächste Generation in den Startlöchern.

Vor fünf Jahren übernahm der Verein „Freunde der Theresien-Kapelle Familie Reichart auf dem Pfänder“ die Trägerschaft. Es besteht die Möglichkeit, die Kapelle für kulturelle oder kirchliche Veranstaltungen wie öffentliche Events, Hochzeiten oder Taufen zu buchen, andererseits freut man sich über jedes neue Vereinsmitglied oder eine willkommene Spende zur Erhaltung des Hauses.   

Aus der Historie – der Kapellenbau

Junior Kilian Böck erinnerte im Rahmen der Messfeier auch an die ereignisreiche und bewegende Geschichte.

Als Besitzer der damaligen Pfänderalpe hat der Bregenzer Zimmermann Anton Reichart aufgrund eines Gelöbnisses nach eigenen Plänen und auf eigenem Grund im Jahre 1929 mit dem Kapellenbau begonnen, dies in nächster Nähe der südlich gelegenen „Schwedenschanze“, wohl am schönsten Punkt der Alpe, hoch über dem See mit weitem Blick hinaus ins Schwabenland.

Im eigenen Sägewerk wurde das Holz geschnitten. Wegen der schlechten Wegverhältnisse musste das für die Fundamente notwendige Kies zum Teil von den vier ältesten Söhnen der Großfamilie Reichart mit ihren elf Kindern auf dem Rücken kilometerweit den Berg hinaufgetragen werden. Am Bau waren bis zu zehn Arbeiter beschäftigt.

Als der Rohbau schon halb fertig und das Dach schon fast eingedeckt war, riss im Oktober ein heftiger Sturm, verbunden mit unerwartet frühem Schneefall, das Riegelwerk nieder. Unverzüglich aber wurde mit dem Wiederaufbau begonnen und die Kapelle noch vor dem Wintereinbruch fertiggestellt.

Der Bau wurde auch von hoher kirchlicher Instanz wärmstens begrüßt. Viele ansässige Bewohner rund um den Pfänderstock, die bis dato zum Besuch ihrer Pfarrkirche im Tal eine Stunde und noch länger unterwegs waren, erhielten hier die Möglichkeit der Anhörung einer Sonntagsmesse für Sommer und Winter, ebenso Tausende Sonntagsausflügler sowie die ständigen Kurgäste im Pfänderhotel und den anderen neuen Gaststätten auf dem Pfänder.

Am 30. Juli 1930 war es dann auch offiziell soweit. Die ganz aus Holz erbaute Bergkapelle wurde vom Bischof Sigismund Waitz unter großer Anteilnahme der Bevölkerung feierlich auf den Namen der „Kleine Hl. Theresia vom Kinde Jesu“ (1873 – 1897) eingeweiht. Ein halbes Jahr später kam das zwölfte Kind der Familie Reichart zur Welt.

Mehr wissen Einzahlung des Mitgliedsbeitrages von 10 Euro jährlich bzw. willkommener freiwilliger Spenden auf das Spendenkonto IBAN AT16 3743 1000 3873 9272, BIC RVVGAT2B431. Weitere Informationen auf der Homepage www.theresienkapelle.at

Bericht und Fotos: Schallert/BMS

Zeige mehr

ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"